Die Geburtsphasen


Jede normale Geburt hat drei  Phasen.

 

1. Eröffnungsperiode (EP)

 

In der EP verkürzt sich unter den einsetzenden Eröffnungswehen zunächst der Gebärmutterhals, bis er ganz verschwunden ist.

Dann ziehen diese Wehen den Muttermund bis zu einer Größe von ca. 10 cm auf.

Dabei wird das Gewebe im unteren Bereich der Gebärmutter (Uterus) dünner und der obere Anteil fester und dicker. So kann der Uterus später genügend Kraft entwickeln, dein Kind bei der Geburt nach unten zu schieben.

Die EP ist die längste Geburtsphase.

( Erstgebärende ~8-12Std.)

 

2. Austreibungsperiode (AP)

 

Der Muttermund ist nun vollständig eröffnet; das Kind muss sich noch durch das Becken hindurch drehen.

Es schraubt sich in der AP mit seinem Köpfchen förmlich nach unten. Die Wehen sind meistens nicht ganz regelmäßig und werden oft als sehr kräftig erlebt. Es kann sogar sein, dass du schon einen Drang zum Mitschieben verspürst. Das Baby ist am Ende der AP auf dem Beckenboden angekommen, und du spürst in jeder Wehe den intensiven und nicht mehr aufzuhaltenden Drang, es durch die Scheide hinauszuschieben. Nun ist der Zeitpunkt des Mitschiebens gekommen.

Es ist gut wenn der Vorgang des aktiven Hinausschiebens  über mehrere Wehen andauert, da sich dann das Dammgewebe langsam dehnen kann und so das Rissrisiko reduziert wird.

Nach jeder Wehe ist  immer mehr vom Köpfchen zu sehen.

Viele Frauen motiviert das Anfassen des kindlichen Köpfchens sehr und meistens können sie dann gar nicht glauben, dass es fast schon so weit ist.

Wenn der Kopf geboren ist, dauert es meist noch einen kleinen Augenblick bis dann, manchmal auch in der nächsten Wehe, die Schultern folgen. Das kannst du noch einmal deutlich spüren, bevor der Rumpf und die Beine, oft noch von  einem Schwall  Fruchtwasser begleitet, ganz leicht herausgleiten.

Dein Kind ist geboren!

(Erstgebärende ~1-2 Std.)

 

3. Nachgeburtsperiode

 

Kurz nach der Geburt des Kindes zieht sich der Uterus zusammen und entzieht damit der Plazenta (Mutterkuchen) ihre Haftstelle . Diese löst sich somit nach ca. 10 bis 50 Minuten von der Innenwand des Uterus ab. Durch  Nachgeburtswehen rutscht sie dann mit ihren Eihäuten in die Scheide.

Nach kurzem Mitschieben ist dann wenig später auch die Plazenta geboren.

Damit ist die Geburt beendet.